„Zwei hoffnungslos verdorbene Schurken“ - Musical in Perfektion

15.04.2018

Ungläubige Grosseltern, die das Stück gesehen hatten, fragten: „und die Hauptdarsteller, sind das AUCH Schüler ihrer Schule???!“ Eine so professionelle Schülerdarbietung haben sie wohl selten erlebt - die NSG-Riesen-Produktion  „Zwei hoffnungslos verdorbene Schurken“ (mehr als 100 Beteiligte) lockte an den vergangenen drei Tagen über 500 Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde des NSG in den Harburger Rieckhof. Das lange Üben und Feilen am Stück hat sich für alle Beteiligten gelohnt!

Das Mammutprojekt wurde an Wochenenden und nach Unterrichtsschluss von Petra Max und Ina Olkusnik inszeniert. Den Tanz studierte Britta Wagener mit der Oberstufe ein - alle Schülerinnen und Schüler ihrer Kurse wurden in die Aufführung eingebunden: wunderschöne junge Damen in filmreifen Galakleidern, sowie junge muskulöse Herren in Kavaliers-Outfit tanzten eine perfekte Choreographie zu punktgenauer Musik des Orchesters, welches unter der Leitung von Frau Filip sämtliche Stücke live einspielte. 

Besonders die Gesangsleistung aller ist hervorzuheben. Im Namen der Darsteller bedankte sich Matthias Dost (Lawrence Jameson) am Schluss bei Frau Täschner (Leitung Chor), die als Gesangs- und Stimmtrainerin fungierte, für das hervorragende Coaching. Zu Anfang des Projektes hätte man noch nicht wirklich „singen“ können… - apropos Matthias: eine bessere Besetzung für diese Rolle kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen - soviel gepflegtes, vornehmes Understatement; perfekt auch: sein Wiener Dialekt als Doktor Schüffhausen - wie kann man so eine Verstellung fehlerfrei fast eine Stunde lang durchhalten?!

Zum nächsten Hauptdarsteller: Fabian Angerstein - im Vergleich zu seiner Rolle des Kardinals in „Hexenjagd“, konnte er nun als Freddy Benson vollkommen unter Beweis stellen, zu was für einer „Rampensau“ er inzwischen mutiert ist! - unglaublich, seine Leistung als „Rupprecht“ - des zurückgebliebene Bruders von Lawrence. Rupprecht hilft seinem „Bruder“, die etwas zu aufdringliche Ms. Jolene Oakes vor einer Heirat abzuschrecken. Diese wurde von Jane Knispel, als brillantes Klischee vom shoppenden „american cowboy-girl“ verkörpert.

Ein Lob auch dem gelungen gecasteten Emil Pfafferott als herrlich abgebrühten Polizeichef André Thibault. Ein wunderbar abgehobener „Sidekick“ für den Obergauner Lawrence. Perfekt eingeflochten auch seine sich entwickelnde Liebschaft mit der ebenso hartnäckigen wie umtriebigen Muriel Eubanks - überzeugend in der Rolle: Sarah Maria Widera.

Und DER Star des Abends: Sophie Schulze - als vermeintliche Seifenimperiums-Erbin Christine Colgate führte sie die beiden Protagonisten Lawrence und Freddy abwechselnd an der Nase herum, weil es diesen nur darum ging sie als Objekt im Rahmen einer „Männer“-Wette zu erobern. Anmut, Grazie und professioneller Gesang - man konnte wirklich vergessen, dass man sich in einer Schulaufführung befand… Als Christine sich schliesslich als die Meisterbetrügerin „Schakal“ entpuppte, waren die beiden Halunken Lawrence und Freddy von ihr schon längst um 50.000$ erleichtert worden. Zum versöhnlichen Ende kehrte sie zurück, um mit den beiden - von nun an vereint als Trio - noch grössere Betrügereien durchzuziehen, und bahnte bereits einen entsprechenden Immobiliendeal mit dem „König von Mallorca“ an...

Wen haben wir vergessen? Ach ja, Aneta Ores als Multitalent: in mehreren Rollen als Hoteldirektorin und Sekretärin durchzog ihre kompetente Präsenz das Stück!

Auch unser Direktor Herr Rademacher hatte - traditionsgemäß - einen Auftritt: als Schaffner kündigte er zweisprachig Abfahrt und Ankunft der Züge an…

last but not least: Finn Korioth als Hotelbote, der ab- und an durch die Szenerie wandelte um kleine Aufträge zu erledigen - oft frech und lustig, aber immer fügsam… - zum Glück ist seine Mond-Laterne erste ganz am Schluss kaputt gegangen… 

Vielen Dank für diesen wunderbaren Abend an alle Beteiligten!!!

TH (Besuch der Donnerstags-Aufführung)


 

Bilder: Matthias Scharf

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